Frankfurter RundschauAktivisten stören AfD-Wahlkampf
Von JAKOB BLUME
Aktivisten stören den Wahlkampfstand der AfD auf der Leipziger Straße. Foto: Monika Müller
Als die AfD gegen 11 Uhr am Vormittag ihren Stand nahe dem Eingang zur U-Bahn-Station Leipziger Straße aufbauen will, nähern sich mehrere Dutzend Protestierer aus der linken Szene, halten Transparente in die Luft und rufen Parolen wie „Nationalismus, raus aus den Köpfen!“.
Einige von Ihnen bauen sich direkt vor dem AfD-Stand auf und halten ein Transparent mit der Aufschrift „Nationalismus ist keine Alternative“ hoch, andere verteilen Flugblätter an Passanten und Schaulustige.
Ein älterer AfD-Wahlkämpfer wird kurzzeitig von den Aktivisten umringt und daran gehindert, Wahlplakate aufzuhängen.
Wir fühlen uns bei unserem Straßenwahlkampf schon beeinträchtigt“, klagt Ralf Dedermann, Vorstandssprecher des AfD-Kreisverbandes Frankfurt. Er wirft den Protestierern vor, sich nicht mit dem Wahlprogramm seiner Partei auseinandergesetzt zu haben. „Wir sind für eine offene Diskussion bereit, wehren uns aber dagegen, dass uns Dinge in den Mund gelegt werden“, betont er. Die Parolen der Gegendemonstranten bezeichnet Dedermann als „08-15-Behauptungen“.
Christian Linden, einer der Aktivisten, zeigte sich zufrieden mit der Wirkung des Protestes. Es sei nicht zu erwarten gewesen, dass man den Straßen-Wahlkampf der AfD vollständig unterbinden könne. „Aber wir haben deutlich gemacht, dass der Nationalismus der AfD nicht unwidersprochen bleibt.“ Was die Mobilisierung der eigenen Leute angeht, räumt Linden aber auch ein: „Natürlich, es könnten immer mehr Leute sein, die auf die Straße gehen.“
Wie es gegen 16 Uhr zu dem Gerangel zwischen beiden Seiten in der Innenstadt kommt, ist noch unklar. Übrig bleiben von diesem Nachmittag auf der Leipziger Straße vor allem zahlreiche zerrissene Flugblätter beider Seiten.
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